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Angst, Panik und Zwang

Psychotherapie bei Ängsten und Zwängen im 20 Bezirk

Angststörungen

Angst gehört zu den grundlegendsten menschlichen Gefühlen – sie warnt uns vor Gefahren und schützt uns in bedrohlichen Situationen.

Angststörungen hingegen bezeichnen Zustände, in denen die Angst ein übermäßiges Ausmaß annimmt und dadurch das Leben stark beeinträchtig. Ständige Sorgen, unerklärliche Panik oder übermächtige Ängste führen oft dazu, dass man sich hilflos und missverstanden fühlt.

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen – etwa ein Viertel aller Menschen erlebt im Laufe des Lebens mindestens einmal eine solche Störung.

 

Was versteht man unter einer Angststörung?

Ängste zeigen sich in unterschiedlichen Formen. Manche Menschen entwickeln intensive Ängste in bestimmten Situationen oder vor bestimmten Objekten. Andere leiden unter wiederkehrenden Panikattacken, bei denen wie aus dem Nichts plötzlich extreme Angst auftritt, oft begleitet von heftigen körperlichen Symptomen wie Herzrasen oder Atemnot. Andere erleben diffuse Angst und Sorge in fast allen Lebenslagen, ohne konkreten Auslöser.

Gemeinsam ist all diesen Ausprägungen, dass die Angst das Leben der Betroffenen dominiert und einschränkt. Die Angst zeigt sich übersteigert und beeinträchtigt das Alltagsleben erheblich.

 

Wie äußern sich Angststörungen?

Angststörungen äußern sich vorwiegend kann sich auf der körperlichen, gedanklichen Ebene und im Verhalten. Häufig reagiert der Körper mit Alarmzeichen. Begleitend dazu kreisen die Gedanken ständig um Gefahren und Befürchtungen („Was ist, wenn ...?“).

Das Verhalten ändert sich ebenfalls, häufig kommt es zur Vermeidung und zum sozialen Rückzug. Diese Vermeidung kann soweit gehen, dass man wichtige Aspekte des Lebens zurückstellt. Die ständige Anspannung und das Gefühl, der Angst ausgeliefert zu sein, führen oft zu weiterem Leidensdruck. Selbstwertprobleme oder Depressionen können sich in der Folge entwickeln, insbesondere wenn man sich wegen der Ängste zurückzieht oder schämt.

Eine unbehandelte Angststörung kann einen Menschen immer mehr einengen und seine Lebensqualität stark vermindern.

 

Wie kann Psychotherapie bei Angststörungen helfen?

In der Therapie werden Auslöser gesucht, die hinter der Angst stecken, gleichzeitig lernen Betroffene ganz praktische Bewältigungsstrategien.

TherapeutInnen helfen dabei, sowohl in die Vergangenheit blickend Verständnis für die Ursachen der Angst zu entwickeln, als auch im „Hier und Jetzt“ neue Wege zu gehen und sich Schritt für Schritt den vermiedenen Situationen wieder zu nähern – in Ihrem eigenen Tempo und mit Unterstützung.

Schritt für Schritt gewinnen Sie wieder an Kontrolle und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. So wird es möglich, Aktivitäten und Beziehungen, die durch die Angst eingeschränkt waren, wieder aufzunehmen und das Leben freier und selbstbestimmter zu gestalten. 

 

20 Bezirk, 1200 Brigittenau

Mitten in Wien und doch ein Stück für sich: Die Brigittenau verbindet urbane Lebendigkeit mit Rückzugsorten. Ein guter Ort, um innezuhalten – und sich in geschütztem Rahmen auf den Weg zu machen.

Zwänge

Zwangserkrankungen

Zwänge äußern sich darin, immer wieder die gleichen quälenden Gedanken durchleben, immer wieder bestimmte Handlungen zwanghaft ausführen zu müssen – solch ein Kreislauf von Zwangserkrankungen kann das Leben enorm belasten.

Zwangsstörungen zeichnen sich dadurch aus, dass sich bestimmte Gedanken oder Impulse ungewollt und beharrlich aufdrängen und die Betroffenen zu ritualisierten Handlungen drängen. Die Angst und Anspannung, die hinter den Zwangsgedanken steckt, ist häufig so groß, dass das Ausführen der Handlung im Moment als einziger Ausweg erscheint, um Erleichterung zu finden. So entwickelt sich ein Teufelskreis, der von alleine nur schwer zu durchbrechen ist.

Eine Zwangsstörung ist mit Psychotherapie behandelbar. Niemand muss mit solch lähmenden Zwängen auf Dauer alleine bleiben.

 

Was versteht man unter einer Zwangsstörung?

Eine Zwangsstörung kann verschiedene Gesichter haben. Meist besteht sie aus zwei Aspekten: Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.

Zwangsgedanken sind immer wiederkehrende, aufdringliche Gedanken, Bilder oder Impulse, die Angst oder Unbehagen auslösen. Diese Gedanken oder Impulse werden von den Betroffenen selbst als übertrieben oder irrational erkannt, drängen sich aber gegen ihren Willen immer wieder auf.

Zwangshandlungen sind die Antworten auf diese Gedanken: wiederholte Verhaltensweisen oder Rituale, die man ausführen muss, um die Angst zu verringern. Für Außenstehende wirken diese Handlungen oft unverständlich, doch für die betroffene Person scheint es ohne das Ritual kaum auszuhalten. Kurzfristig bringen die Zwangshandlungen Erleichterung, doch schon bald tauchen die Zwangsgedanken erneut auf und der Druck, das Ritual zu wiederholen, beginnt von vorn. So können Zwangsstörungen einen Großteil des Tages in Anspruch nehmen und enorme seelische wie körperliche Energie verbrauchen.

Viele schämen sich so sehr für ihre Gedanken oder Handlungen, dass sie versuchen, ihre Zwänge vor anderen geheim zu halten – aus Angst, nicht verstanden zu werden. Die Folge ist ein intensiver Leidensdruck und oft auch Einsamkeit.

Unbehandelt neigen Zwangsstörungen dazu, chronisch zu werden und sich über Jahre zu verfestigen. Nicht selten kommt es im Verlauf zusätzlich zu depressiven Verstimmungen bis hin zu Verzweiflung, weil das Leben sich immer mehr um die Zwänge dreht und andere Interessen in den Hintergrund treten.

All das zeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn man Anzeichen einer Zwangserkrankung bei sich bemerkt.

 

Wie kann Psychotherapie bei Zwängen helfen?

Eine Zwangserkrankung lässt sich mit psychotherapeutischer Hilfe in den Griff bekommen. Speziell die Psychotherapie mit tiefenpsychologischem Ansatz kann bei Zwängen sehr wirkungsvoll sein. In einer solchen Therapieform geht man davon aus, dass Zwangsgedanken und -handlungen nicht einfach „unsinnig“ sind, sondern eine innere Funktion haben: Häufig dienen sie unbewusst dazu, andere schmerzhafte Gefühle abzuwehren oder Angst in Schach zu halten.

Mit anderen Worten: Der Zwang ist wie ein Ventil, das tiefere Konflikte oder Emotionen verdeckt, die man (oft seit früher Kindheit) nicht zulassen konnte. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird behutsam versucht, die Bedeutung der Zwänge zu verstehen. Gemeinsam mit der Therapeutin/dem Therapeuten suchen Sie nach dem, was hinter Ihren wiederkehrenden Gedanken und Ritualen steckt. Welche Angst, welches Bedürfnis oder vielleicht welches unverarbeitete Erlebnis drückt sich darin aus? Wenn diese verborgenen Themen im geschützten Rahmen der Therapie ausgesprochen und bearbeitet werden, verlieren die Zwangshandlungen allmählich ihren Zweck als Schutzmechanismus – und damit auch ihre Macht über Sie. Indem Sie lernen, die eigentlichen Gefühle anzunehmen und zu bewältigen, wird der innere Druck, der die Zwänge antreibt, geringer. Schritt für Schritt können Sie dann üben, die Rituale loszulassen. Natürlich geschieht dies in Ihrem Tempo und unter einfühlsamer Begleitung. Anfangs mag es schwerfallen, einer zwanghaften Handlung zu widerstehen, doch Ihre Therapeut*in wird Sie dabei unterstützen und alternative Wege aufzeigen, mit dem aufkommenden Unbehagen umzugehen. Mit der Zeit machen viele die Erfahrung, dass die befürchtete Katastrophe ausbleibt, selbst wenn das Ritual unterlassen wird – zum Beispiel, dass nichts Schlimmes passiert, wenn man den Herd nicht zum zehnten Mal kontrolliert. Solche neuen Erfahrungen führen dazu, dass die Angst vor den ausgelassenen Handlungen nachlässt und die Zwangsgedanken an Intensität verlieren.

Neben diesem Arbeiten an den Hintergründen der Erkrankung bietet die Therapie auch Raum, ganz praktisch neue Gewohnheiten und Denkmuster einzuüben. Sie lernen Strategien, wie Sie dem Drang, einen Zwang auszuführen, anders begegnen können – etwa durch bewusste Unterbrechungen, durch das Einüben von Toleranz gegenüber dem unangenehmen Gefühl oder durch kleine verhaltensmäßige Experimente im Alltag, die zeigen, dass Sie mehr Kontrolle haben, als der Zwang Ihnen vorgaukelt. Sehr wichtig ist dabei die vertrauensvolle therapeutische Beziehung: Sie dürfen offen über alle Ihre Gedanken sprechen, ohne Verurteilung. Selbst beängstigende oder peinliche Zwangsgedanken (etwa aggressive oder blasphemische Ideen) können in der Therapie ausgesprochen werden.

Psychotherapie kann so Schritt für Schritt den Weg aus der Spirale der Zwänge weisen. Stück für Stück gewinnen Sie an Freiheit zurück. Dinge, die früher durch Zwänge blockiert waren, werden wieder möglich.

Mit fachkundiger Hilfe können Sie lernen, das Steuer wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Psychotherapie bietet Ihnen die Unterstützung und Werkzeuge, um diesen Weg zu gehen – hin zu mehr innerer Ruhe, Selbstvertrauen und Lebensqualität, frei von übermächtigen Zwängen.